Stätten jüdischen Lebens in Münster

Sonntag, 9. November 2025, 15:00 Uhr
Syndikatplatz (Hintereingang von poertgen-herder)
Andreas Determann
Stadtrundgang  Anhand von ausgewählten Stationen soll dem jüdischen Leben in Münster vom Mittelalter bis in die Gegenwart „nachgegangen“ werden.
Teilnehmerentgelt: 5,- € (Mitglieder der CJZ frei).

 

 

Gedenkstunde zum 9. November 1938

Montag, 10. November 2025, 11:00 Uhr
Synagoge Münster, Klosterstr. 8-9, 48143 Münster

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster lädt aus Anlass des 87. Jahrestages des 9. November 1938 zu einer Gedenkstunde in die Synagoge Münster ein. Damals wurden in ganz Deutschland Synagogen niedergebrannt, Wohnungen und Geschäftshäuser jüdischer Bürger zerstört und viele Juden misshandelt, verhaftet und auch getötet. Auch die münstersche Synagoge wurde ein Raub der Flammen.
Die Gedenkansprache wird in diesem Jahr Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann halten, die Beauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur. Sie setzt damit die Tradition bedeutender und maßgebender Gastredner wie Paul Spiegel und Jutta Limbach, Heribert Prantl und Prof. Dr. Hans Maier fort. Ihr Thema lautet: „Vom Menschheitsverbrechen zum Zukunftsversprechen – dauerhafter Auftrag der demokratischen Mehrheitsgesellschaft“.
Da der 9. November in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, findet die Gedenkveranstaltung am Montag, dem 10. November 2025 um 11:00 Uhr in der Synagoge Münster, Klosterstr. 8-9 statt. Die Teilnehmer werden gebeten, keine großen Taschen, Rucksäcke oder Messer mitzubringen.

 

 

„mendels töchter“ – Musik der Synagoge

Montag, 10. November 2025, 19:00 Uhr
Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen Ring, 48149 Münster

Gedenkabend anlässlich des 9. Novembers 1938

 An diesem Abend bringt das Ensemble »mendels töchter« das musikalische Erbe des jüdischen Kantors Erich Mendel (1902-1988) zum Klingen. Erich Mendel widmete sein Leben ganz der synagogalen Musik. 1922 berief ihn der Vorstand der jüdischen Gemeinde Bochum als Kantor. Später wurde er zugleich Lehrer und Leiter der Jüdischen Volksschule in Bochum. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verloren jüdische Künstler, so auch Erich Mendel, jegliche Möglichkeit öffentlich aufzutreten. Als Reaktion wandelte sich Mendel bis 1939 zu einem leidenschaftlichen und kenntnisreichen Sammler jüdischer Musik. Er baute eine umfangreiche Fachbibliothek synagogaler Musik auf. Der zunehmende politische Druck ließ auch Mendel an Auswanderung denken. Nach der Pogromnacht im November 1938 und einer Inhaftierung im KZ Oranienburg-Sachsenhausen emigrierte er 1939 zunächst nach England und wenige Jahre später in die USA. Dort nannte er sich fortan Eric Mandell. Er baute seine Sammlung synagogaler Musik, die er in Europa hatte zurücklassen müssen, wieder auf. Mandell ergänzte sie in den folgenden Jahren um jüdische Volksmusik, israelische Musik und um Lieder aus Ghettos und Konzentrationslagern. 1988 verstarb er in Philadelphia.
Im Zentrum seines Lebens in Deutschland stand die lokale jüdische Gemeinde, deren religiöse und kulturelle Gestalt er als Kantor entscheidend prägte. In den USA gewann Mandell weltweit Bedeutung als Sammler jüdischer Musik. Das Gemeinsame und Verbindende beider Leben ist die Freude an der Musik in der Synagoge. »mendels töchter« lassen die verstummte Musik neu erklingen.
Weitere Informationen und Online-Anmeldung unter: www.franz-hitze-haus.de/info/25-428
Kooperation mit: Akademie Franz Hitze Haus, DIG Ag Münster.

 

 

IN SCHULDABWEHR GEEINT. Antisemitische Allianzen nach dem 7. Oktober

Donnerstag, 13. November 2025, 19:00 Uhr
Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster und per Zoom: https://us06web.zoom.us/j/85860899120?pwd=G3gUwQaVMUkjYKC87y1J6cbwSqPk9C.1

Isolde Vogel
Forum am Donnerstag  
Die Gesellschaftsfähigkeit von Antisemitismus zeigt sich kaum wo deutlicher als in der Abwehr von Schuld. Die Verharmlosung von NS-Verbrechen, Forderungen nach einem „Schlussstrich“ oder die Erzählung vom „Schuldkult“ finden sich quer durch die Gesellschaft. Der Wunsch nach Entlastung zeigt sich gerade in der israelbezogenen Variante nach dem 7. Oktober 2023 – und belegt wie nahtlos Israelhass und Antizionismus an judenfeindliche Traditionen anknüpfen. Nicht nur historische Schuld, sondern auch aktuelle antisemitische Tendenzen werden abgewehrt. Und auch wenn Antisemitismus verdeckt geäußert wird, erfüllt er die gleichen Bedürfnisse eines simplifizierenden Weltbildes, das zur Erklärung allen Übels und zur Abwehr von Schuld dient – die Ideologie bleibt dabei die gleiche. Antisemitismus ist als weltanschaulicher Kitt über die politischen Spektren hinweg anschlussfähig.
Kooperation mit: Geschichtsort Villa ten Hompel, Plattform Minimum.

GEDENKEN NEU DENKEN. Erinnerungskultur, aber anders

Mittwoch, 20. November 2024, 19:00 Uhr
Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster

Susanne Siegert
Buchvorstellung   Unsere Erinnerungskultur muss sich verändern. Wie und warum, legt Susanne Siegert in diesem Buch dar. Sie plädiert für eine pluralistische, neue Gedenkarbeit mit einem Schwerpunkt auf der Verantwortung der Nachfahren der Tätergeneration anstelle unserer „einstudierten“ gemeinsamen Rückschau mit den Opfern. Es geht um weniger bekannte NS-Verbrechen, um weniger bekannte Orte, um bisher vernachlässigte Opfergruppen. Gleichzeitig zeigt dieses Buch, wie wichtig eine aktivere, vielfältigere Gedenkkultur ist, um künftige Generationen auch ohne direkte Zeitzeugenberichte zu erreichen.
Kooperation mit: Evangelisches Forum Münster, Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalarbeitsgruppe Münsterland e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe.

Die Jüdische Gemeinde Münster heute

Donnerstag, 14. März 2024, 19:00 Uhr
Synagoge Münster, Klosterstr. 8-9, 48143 Münster

Synagogenbesuch    Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Münster geben einen Einblick in die Grundlagen der jüdischen Religion und informieren über die Jüdische Gemeinde einst und heute.
Eine Anmeldung im Stadtmuseum Münster, Salzstr. 28, Tel. 492-4503 ist erforderlich!!!
Bitte bringen Sie keine Rucksäcke, Messer und große Taschen mit.
Kooperation mit: Jüdische Gemeinde Münster und Stadtmuseum Münster.

 

 

Durchgeführte Veranstaltungen 2025

Weitere bereits in diesem Jahr durchgeführte Veranstaltungen finden Sie im Archiv bei den Tätigkeitsberichten hier…