Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit: "Füreinander Streiten"
Montag, 10. März 2025, 19:00 Uhr
Festsaal des Rathauses Münster, Prinzipalmarkt 8-9
Die Eröffnungsveranstaltung wird in Münster seit Jahren mit großem Engagement von Schülern sowie Jugendlichen aus den Kirchengemeinden und der Jüdischen Kultusgemeinde vorbereitet. In diesem Jahr liegt die musikalische Gestaltung des Abends beim Saxophonensemble „Saxibylla“ und Schülerinnen der Marienschule. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung wird auch der Dr. Julius Voos-Preis verliehen, der von der Gesellschaft in der Absicht gestiftet worden ist, junge Menschen für ihre Beschäftigung mit christlich-jüdischen Themen zu ehren. Der thematische Auftakt aus Musik und gestalterischen Beiträgen wird im Foyer des Rathausfestsaales mit einem geselligen Beisammensein bei Wein und Früchten aus Israel fortgesetzt. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster lädt zu einem Abend der Begegnung zwischen Juden und Christen und allen Freunden der christlich-jüdischen Zusammenarbeit in den Festsaal des Rathauses ein.
Das Programm des Abends finden Sie hier…
WIDERSTAND IST PFLICHT
Wie der Berliner Gewerkschafter Hans Gottfurcht den Nationalsozialismus bekämpfte und warum ihn heute kaum jemand kennt
Mittwoch, 12. März 2025, 19:00 Uhr
Shalom-Saal der Jüdischen Gemeinde, Klosterstr. 8-9
Prof. Dr. Ursula Bitzegeio
Vortrag Autoritarismus, Nationalismus, Antisemitismus und Antifeminismus sind Phänomene, die in den politischen Arenen der westlichen und östlichen Demokratien eine Renaissance erleben. In Deutschland fordern rechtspopulistische und rechtsextreme Akteure, den Holocaust und die Diktatur der Nationalsozialisten zu „historisieren“ und nicht als einen der wichtigsten Referenzpunkte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu manifestieren.
Der Berliner Gewerkschaftsfunktionär Hans Gottfurcht (1896-1982) wurde seit seiner Jugend mit ähnlichen Problemlagen konfrontiert. Früh beobachtete er die Defekte der Weimarer Demokratie und warnte bereits Ende der 1920er Jahre eindringlich vor dem Nationalsozialismus. Als Gewerkschafter, Sozialdemokrat und Kind eines jüdischen Elternhauses gehörte er 1933 dann zu den Verfolgten der ersten Stunde und entschied sich für den aktiven Widerstand im Inland und nach gelungener Flucht im Ausland. Anders als die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 oder die Geschwister Scholl, findet er bis heute in der deutschen Erinnerungskultur keinen herausragenden Platz. Warum das so ist und warum es aktuell von großer Bedeutung sein wird, Formen des Widerstehens wieder neu zu reflektieren, möchte die Biografin von Hans Gottfurcht, Ursula Bitzegeio, mit Ihnen diskutieren.
Ursula Bitzegeio ist Honorarprofessorin am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Bonn und u.a. verantwortlich für das Modul Sozialpolitik und Demokratieverankerung im historisch-politischen Weiterbildungsmaster. Sie forscht und lehrt zu den Themengebieten Geschichte und Gegenwart der sozialen Bewegungen und der Arbeits- und Sozialwelten im Wandel und Geschichte und Gegenwart des Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Europa. Hauptberuflich ist sie bei der Friedrich-Ebert-Stiftung tätig.
Kooperation mit: Gegen Vergessen – Für Demokratie, Jüdische Gemeinde Münster.
Stätten jüdischen Lebens in Münster
Sonntag, 16. März 2025, 15:00 Uhr
Syndikatplatz (Hintereingang von poertgen-herder)
Andreas Determann
Stadtrundgang Anhand von ausgewählten Stationen soll dem jüdischen Leben in Münster vom Mittelalter bis in die Gegenwart „nachgegangen“ werden.
Teilnehmerentgelt: 5,- € (Mitglieder der CJZ frei).
DEMOKRATIE ODER AUTORITARISMUS? Deutschland und Europa im Zangenangriff von Putin und Trump
Donnerstag, 27. März 2025, 19:00 Uhr
ORT: ACHTUNG, WEGEN GROSSER NACHFRAGE VERLEGT INS FRANZ-HITZE HAUS
(Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster) OSCAR-ROMERO-SAAL
Gespräch mit Albrecht von Lucke (Berlin)
Moderation: Robert von Olberg (Münster)
Albrecht von Lucke, geboren 1967 in Ingelheim am Rhein, ist Volljurist und Politikwissenschaftler. Seit 1989 lebt er in Berlin, seit 2003 ist er Redakteur der „Blätter für deutsche und internationale Politik“. Darüber hinaus ist er regelmäßiger Gast in Hörfunk und Fernsehen.
Auch aus dem Franz Hitze-Haus wird es ein Angebot per Zoom geben:
Zoom-Link zur Online-Teilnahme Meeting-ID: 857 1324 5373, Kenncode: czg6Ji
Kooperation mit: Evangelisches Forum Münster, Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalarbeitsgruppe Münsterland e.V., Geschichtsort Villa ten Hompel, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe.
MOSHE FELDENKRAIS – Der Mensch hinter der Methode
VHS-Forum, Aegidiimarkt 2, 48143 Münster
Dr. Christian Buckard
Vortrag So sehr die Feldenkrais-Methode für unzählige Menschen weltweit ein Begriff ist, so wenig ist der Mensch hinter der Methode bekannt. Zu Unrecht: Denn die Biografie von Moshé Feldenkrais (1904-1964), wie sie Christian Buckard vorstellt, ist eine abenteuerliche Reise durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts: Aus der ukrainischen Stadt Slavuta ins weißrussische Baranowitsch, in das Tel Aviv und Paris der 20er und 30er Jahre, über das London des „Blitz“ bis in das San Francisco der Hippie-Kultur.
Moshe Feldenkrais war Physiker, Ingenieur und Kampfsportler. 1904 in der Ukraine geboren floh er mit 15 Jahren alleine vor den Pogromen ins damalige Palästina. Dort lebte er bis zum Jahr 1930, baute Tel Aviv mit auf und arbeitete als Nachhilfelehrer. Er schrieb über seine Erfahrungen als Haganah Kämpfer. Er ging zum Studium nach Paris. Moshé Feldenkrais entdeckte, dass das Gehirn durch bestimmte Bewegungsabläufe beeinflusst werden kann. Dank seiner Freundschaft mit dem Judo-Erfinder Jigoro Kano und einer zweiten vermeintlich unheilbaren Knieverletzung erforschte er, dass es eine „Muskulatur der Seele“ gibt. Feldenkrais ging später zurück nach Tel Aviv und arbeitete dort mit seiner Methode als Lehrer. 1953 begegnete er Ben Gurion, dem er half, seine schlimmen Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. 1971 fing Feldenkrais an, auch in den USA Kurse und Trainings zu geben, zuerst in New York, dann San Francisco und Amherst. 1984 starb Moshe Feldenkrais. Seine Methode hilft heute weltweit kranken und gesunden Menschen. Zu seinen Schülern zählten u.a. David Ben-Gurion, Moshé Dayan, Margaret Mead und Yehudi Menuhin.
Christian Buckard, geboren 1962, studierte Judaistik und Niederländische Philologie in Berlin, Jerusalem und Amsterdam und lebt als freier Autor in Berlin. 2004 veröffentlichte er eine hochgelobte Biographie über Arthur Koestler, 2015 über Moshé Feldenkrais, 2023 über den Reporter Egon Erwin Kisch. 2012 erhielt er den Deutsch-Französischen Journalistenpreis.
Kooperation mit: Volkshochschule Münster.
ANFEINDUNGEN VON RECHTS GEGEN NS-GEDENKSTÄTTEN. Befunde und Diskurse
Donnerstag, 10. April 2025, 19:00 Uhr
Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster und online über ZOOM
Vortrag und Gespräch mit Sabine Reimann (Düsseldorf)
Moderation: Peter Römer (Münster)
Die wachsende Zustimmung zu extrem rechten Positionen fordert auch Gedenkstätten und Erinnerungsorte an ganz verschiedenen Punkten heraus. Viele Orte melden mehr Sachbeschädigungen mit eindeutigem Motiv, immer offener geäußerte extrem rechte Meinungen in Bildungsangeboten bis hin zu massiven erinnerungspolitischen Angriffen von rechts, die die Arbeit von Gedenkstätten vollständig in Frage stellen. Sabine Reimann vom Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus wird aktuelle Befunde und Erfahrungen zu Rechtsextremismus und Gedenkstätten zusammenfassend vorstellen. Thematisiert wird auch, wie die Gedenkstätten selbst ihren Anspruch und ihre Arbeit zu diesem Gegenwartsthema verorten und ihre Bildungspraxis dazu gestalten. Gemeinsam wollen wir über Gedenkstätten als Verbündete einer zivilgesellschaftlichen Allianz diskutieren, die sich Demokratiefeindlichkeit und autoritärer Hegemonie verweigert.
Sabine Reimann, Historikerin und Politikwissenschaftlerin, arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus (FORENA) und am Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf. Sie fragt nach den Schnittmengen von Gedenkstättenarbeit und Rechtsextremismusforschung. Aktuell beschäftigt sie sich außerdem mit der Erinnerung an den rechtsterroristischen Anschlag am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn vom Juli 2000.
In Kooperation mit: Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalarbeitsgruppe Münsterland e.V., Geschichtsort Villa ten Hompel.
Durchgeführte Veranstaltungen 2025
Weitere bereits in diesem Jahr durchgeführte Veranstaltungen finden Sie im Archiv bei den Tätigkeitsberichten hier….