Anselm – Das Rauschen der Zeit
Mittwoch, 13. November 2024, 18:00 Uhr
Cinema, Warendorfer Straße 45, 48145 Münster
Film und Gespräch D 2023 – R: Wim Wenders – 94‘
Wim Wenders essayistischer Porträtfilm über seinen langjährigen Freund und bildenden Künstler Anselm Kiefer ist eine filmische Reise durch das Werk eines Künstlers, dessen Kunst die menschliche Existenz und die zyklische Natur der Geschichte erforscht, inspiriert von Literatur und Poesie, Geschichte, Philosophie, Wissenschaft, Mythologie und Religion. Mehr als zwei Jahre lang folgte Wenders den Spuren Kiefers und verknüpft in seinem Film die Lebensstationen und Schaffensorte einer mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere zwischen Kiefers Heimatland Deutschland und Frankreich, seiner heutigen kreativen Heimat. Wie wird man diesem Künstler Anselm Kiefer gerecht? Einem, der sich selbst nie von Konventionen einschränken ließ? Der die Leinwand als Limit nicht akzeptiert, sie malträtiert, verätzt, versengt, sie nicht nur flachbemalt, sondern mit Stroh, Holz und Stofffetzen in den Raum erweitert? Wim Wenders entschloss sich zum 3D-Format. Wie er dort die Choreographien von der Bühne in die Stadt und den öffentlichen Raum holte, inszeniert er hier eine Reise durch die Ideenwelten, Schaffensprozesse und riesigen Ateliers Kiefers im südfranzösischen Barjac. „Anselm“ ist dabei keine chronologisch erzählte Biografie, auch wenn der Film immer wieder Schaffensorte und Lebenswege verbindet, sondern ein Hineinspüren in die Gedankenwelt, in das Geschichtsverständnis, eines Künstlers, der durch sein Sich-Abarbeiten an deutscher Geschichte und deutschen Mythen immer wieder aneckte.
Kooperation mit: Geschichtsort Villa ten Hompel, pax christi Münster.
Die Jüdische Gemeinde Münster heute
Donnerstag, 21. November 2024, 19:00 Uhr
Synagoge Münster, Klosterstr. 8-9, 48143 Münster
Synagogenbesuch Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Münster geben einen Einblick in die Grundlagen der jüdischen Religion und informieren über die Jüdische Gemeinde einst und heute.
Eine Anmeldung im Stadtmuseum Münster, Salzstr. 28, Tel. 492-4503 ist erforderlich !!! Bitte bringen Sie Ihren Personalausweis mit, aber keine Rucksäcke, Messer und große Taschen mit.
Kooperation mit: Jüdische Gemeinde Münster und Stadtmuseum Münster.
Sigmund Freud – Freud über Freud
Sonntag, 24. November 2024, 17:00 Uhr
Cinema, Warendorfer Straße 45, 48145 Münster
Film F/A 2020 – R & Db: David Teboul – 97‘
Im Wien der Jahrhundertwende entwickelt ein visionärer und bahnbrechender Sigmund Freud die Psychoanalyse, bis er 1938 ins Exil nach London gezwungen wird. Ein intimes Porträt, das – auch aus der Perspektive seiner Tochter Anna erzählt – auf Freuds Korrespondenzen und Texten basiert, und eine Befragung von „Heimat“ und „jüdischer Identität“. Bisher unveröffentlichte Archivbilder vergegenwärtigen Freud nicht nur als genialen Denker, sondern auch als Privatmenschen in all seinen unterschiedlichen Facetten. Die jüdische Identität Freuds spielt eine fast so zentrale Rolle wie die Psychoanalyse selbst; beide waren eng miteinander verknüpft. Angefangen bei Erinnerungen an die Kindheit in der Wiener Leopoldstadt, in welche die Familie im Jahr 1860 gezogen war, „ein Ghetto ohne Mauern“, bis hin zu Freuds Sympathien für den Zionismus, von dem er sich später abwandte.
Kooperation mit: „Die Linse“.
Mitgliederversammlung 2024
Dienstag, 26. November 2024, 19:00 Uhr
Synagoge Münster, Klosterstr. 8-9, 48143 Münster
Fliegende Standgerichte. Entstehung und Wirkung eines Instruments der nationalsozialistischen Militärjustiz
Mittwoch, 27. November 2024, 19:00 Uhr
Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster
Dr. Peter Kalmbach
Mittwochsgespräch Mit Beginn des Verfassungsdenkens erhielten Gerichte in Deutschland eine unabhängige Stellung. Im NS-Staat wurde die Gerichtsbarkeit hingegen in vielfältiger Weise genutzt, um auf scheinlegale Weise Menschen zu drangsalieren, einzuschüchtern und bei Bedarf zu töten. Für die Zwecke des Regimes war der Nutzen derart groß, dass nicht nur Sondergerichte geschaffen wurden, sondern auch neue Justizapparate entstanden. Im Sog des entfachten destruktiven Machtwahns belebten Justiz-„Reformer“ schließlich das zuletzt im Ersten Weltkrieg genutzte Standrecht wieder. Rasch wurde es zum biegsamen Rechtfertigungsgrund für brutale Willkür gegenüber Soldaten und unterjochten Bevölkerungen im besetzten Europa. Ab 1943 verstärkten die Nationalsozialisten nochmals ihren Justizterror. Dies gebar die „Fliegende“ Standgerichtsbarkeit sowie sonderpolizeiliche Formationen, wie die „Feldjäger-Kommandos“, die die Spirale der Gewalt weiter eskalieren ließen.
Kooperation mit: Evangelisches Forum Münster, Gegen Vergessen für Demokratie, Geschichtsort Villa ten Hompel, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Gedenken an die erste Deportation aus Münster am 13. Dezember 1941
Sonntag, 15. Dezember 2024, 11:30 Uhr
Gedenktafel Ecke Warendorfer Str. / Kaiser-Wilhelm-Ring
Deportiert. „Immer mit einem Fuß im Grab“ – Erfahrungen deutscher Juden
Sonntag, 15. Dezember 2024, 12:00 Uhr
Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster
Prof. Dr. Andrea Löw
Ab Herbst 1941 wurden die im Deutschen Reich verbliebenen Juden systematisch „nach Osten“ deportiert. Der Deportationsbefehl war unerbittlich, es blieb kaum Zeit, um alles zu regeln und Abschied zu nehmen. Dann wurden die Menschen aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Wer konnte, schrieb Briefe an Verwandte, in denen sie ihnen und sich selbst Mut machen, aber auch ihre Sorgen und Ängste thematisieren. Auch während des Transports, in den Ghettos und den Lagern schrieben die Menschen Briefe und Postkarten, es sind Tagebücher und Chroniken überliefert, die in der Situation selbst entstanden sind. Auf Basis Hunderter Briefe, Postkarten, Tagebücher, Video-Aufzeichnungen und vieler weiterer Quellen stellt Andrea Löw die individuellen Geschichten zu einem erschütternden Zeugnis zusammen, das die ganze Ungeheuerlichkeit des Verbrechens emotional bewusstmacht. Ein Zeugnis, das umso wichtiger ist, als die letzten Überlebenden der Shoah bald nicht mehr selbst erzählen können.
Kooperation mit: Geschichtsort Villa ten Hompel.
Im Himmel, unter der Erde
Sonntag, 22. Dezember 2024, 17:00 Uhr
Cinema, Warendorfer Straße 45, 48145 Münster
Film D 2011 – R & Db: Britta Wauer – K: Kaspar Köpke – 90‘
Im Norden der Stadt, versteckt in einem Wohngebiet, umgeben von Mauern und bedeckt von einem Urwald aus Bäumen, Rhododendron und Efeu liegt der Jüdische Friedhof Berlin-Weißensee. Er wurde 1880 angelegt, ist 42 Hektar groß, hat derzeit 115.000 Grabstellen und immer noch wird auf ihm bestattet. Weder der Friedhof noch sein Archiv sind je zerstört worden – ein Paradies für Geschichten-Sammler. Britta Wauer und ihr Kameramann Kaspar Köpke waren immer wieder auf dem Jüdischen Friedhof und haben einen höchst lebendigen Ort vorgefunden. Menschen aus aller Welt kommen dort hin und können von jüdischer, Berliner und zugleich deutscher Geschichte erzählen, von der dieser Ort erfüllt ist.
Kooperation mit: „Die Linse“.
Lichterzünden zu Chanukka
Mittwoch, 25. Dezember 2024, 16:00 Uhr
Maria-Euthymia-Platz (zw. Clemens- u. Servatiikirche), 48143 Münster
Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des Jerusa-lemer Tempels im Jahr 3597 (164 v.Chr.). Symbol dieses Lichterfestes ist die Chanukkia, der Leuchter, an dem an acht aufeinanderfolgenden Tagen jeweils ein Licht mehr angezündet wird. Gemeinsam mit der Jüdischen Gemein-de laden wir Sie ein, vom 25. bis 27. Dezember und vom 29. Dezember 2024 bis zum 1. Januar 2025 jeweils um 16:00 Uhr sowie wegen des Schabbats am 28. Dezember 2024 erst um 17:30 Uhr, ein Licht zu entzünden.
Kooperation mit: Jüdische Gemeinde Münster.
Durchgeführte Veranstaltungen 2024
Weitere bereits in diesem Jahr durchgeführte Veranstaltungen finden Sie im Archiv bei den Tätigkeitsberichten hier….