Ein „dorniger“ Weg zur Partnerschaft war es, und das „im Schatten der Katastrophe“: Schon vielen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen in den deutsch-israelischen Dekaden zwischen 1948/49 und dem Jahre 1965, als die Bundesrepublik Deutschland und der jüdische Staat im Nahen Osten offiziell diplomatische Beziehungen aufnahmen, war bewusst, welch hohe Herausforderungen sich angesichts des Holocaust, des Kalten Krieges und Nahostkonflikts nach dem Zweiten Weltkrieg ergaben. Das galt vor allem für das historisch heikle Miteinander der jungen Staaten, die ihre Demokratien massiv zu verteidigen hatten – im Falle Israels vom ersten Tage nach Staatsgründung 1948 an.
Maßgeblich zwei Männer brachten dieses Miteinander dennoch beharrlich voran: Konrad Adenauer und David Ben-Gurion, persönlich verbunden in einer eigentlich „unmöglichen Freundschaft“. In Wort und Bild hat der ehemals NS-Verfolgte und Bonner Journalist Rolf Vogel die Begegnungen dieser Staatenlenker begleitet. Zu seinen Interviews und weltbekannten Fotos, die in Beständen der Villa ten Hompel dokumentiert sind, forschte Stefan Querl im Zuge Politisch-Historischer Studien in Bonn, u.a. zum ersten persönlichen Zusammentreffen Adenauers und Ben-Gurions 1960 im Hotel Waldorf Astoria in New York. In Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Forum Münster e.V., der Regionalarbeitsgruppe Münsterland „Gegen Vergessen – Für Demokratie Münsterland e.V.“ sowie dem Geschichtsort Villa ten Hompel stellte Stefan Querl am vergangenen Donnerstag, 7.12.2023, seine Forschungsergebnisse vor.
(Bildnachweis: © Stefan Querl)